Schirmherr Mirko Slomka überreicht Preise in der Volksbank

Lehrter Verein gewinnt mit Integrationsprojekt großen Stern des Sports

Die Überraschung war gelungen. Alle 14 Vereine, die sich um die „Sterne des Sports“ beworben haben, wurden zur Preisübergabe in die Volksbank-Hauptstelle „Haus der Mitglieder“ nach Hildesheim eingeladen. Kein Bewerber wusste, ob er mit einem „Stern“ ausgezeichnet werden würde. Dass die Veranstaltung für alle Teilnehmer ein Gewinn wurde, dafür sorgte schon die Anwesenheit des Schirmherrn Mirko Slomka.
Den Hauptpreis, einen großen „Stern des Sports in Bronze“, konnte Yetis Özdemir als Vorsitzender des Vereins „Yurdumspor ’88 Lehrte“ an diesem Abend stolz mit nach Hause nehmen.

Seit zwölf Jahren zeichnen die Volksbanken und Raiffeisenbanken gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund Vereine aus, die sich weit über den leistungsbezogenen Sportbetrieb hinaus in ihrer Region engagieren. Von Anfang an waren die Volksbanken vor Ort mit der Auszeichnung „Sterne des Sports“ in Bronze als erste Ebene des Bundeswett-bewerbs dabei. Mit dem Regionssportbund Hannover und dem Kreissportbund Hildesheim wurden in diesem Jahr Ausschreibung, Jurierung und Preisübergabe gemeinsam vorgenommen. Die Schirmherrschaft hat in diesem Jahr der Fußballtrainer Mirko Slomka übernommen.

Jürgen Böhnke, Vorstandsmitglied der Volksbank eG, begrüßte die Teilnehmer, gab allgemeine Informationen zum Wettbewerb und stellte noch einmal die attraktiven Gewinne vor. Joachim Brandt vom Regionssportbund Hannover schilderte den Ablauf der diesjährigen Jurysitzung: „Es ist alles sehr objektiv, wenn auch nicht ohne Diskussionen verlaufen. Wir hatten eine gute Stimmung und waren uns über die Preisträger relativ schnell einig“.

Dann wurde es spannend, als die Gewinner bekannt gegeben wurden.

Preisträger
Mirko Slomka (Schirmherr), Yetis Özdemir (Yurdumspo), Michael Wittkopp (Volksbank eG), Eckhard Weidel (Eintracht Hildesheim), Jürgen Böhnke (Volksbank eG), Dieter Engelke (Verein für Schwimmsport) © Gerd Peisker

Mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde der Verein „SV Yurdumspor ’88 Lehrte e.V.“.

Er erhielt den großen „Stern des Sports“ und 1.500 Euro Preisgeld. Joachim Brandt stellte den Verein vor: Yurdumspor ist ein Türkischer Sportverein mit dem Schwerpunkt Fußball. Der Sportverein ist aber auch für andere Sportarten offen. Jeder kann hier mitmachen. Integration ist einer der Schwerpunkte in der Vereinsarbeit. Mittlerweile zählt der Verein 120 Mitglieder und es kommen laufend neue hinzu.

Beworben hatte sich der Integrationsbeauftragte von Yurdumspor, Dirk Ewert, mit dem Projekt „Mandela Team“. Dem SV Yurdumspor ist es in hervorragender Art und Weise gelungen, nicht nur ortsansässige Flüchtlinge und Asylsuchende in bestehende Gruppen zu integrieren. Sie haben eine eigene Mannschaft gegründet, die ausschließlich aus Flüchtlingen besteht. Das NDR- Fernsehen hat bereits sein Interesse an diesem „Mandela-Team“ bekundet und wird in einer Regionalsendung darüber berichten. Der professionelle Film war auch Teil der Bewerbung und wurde den Teilnehmern an der Preisübergabe in der Volksbank gezeigt. Über das reine Training hinaus kümmern sich die Ehrenamtlichen des Vereins um eine Trainerausbildung für interessierte Flüchtlinge und vielfältige weitere Unterstützung, um ihren Alltag im fremden Land möglichst reibungslos zu gestalten.

Den zweiten Preis, ebenfalls einen kleinen „Stern des Sports“ und 1.000 Euro, gewann „Eintracht Hildesheim von 1861 e.V.“. Mit 8.300 Mitgliedern ist Eintracht der zweitgrößte Sportverein Niedersachsens. Pro Woche werden hier rund 600 Sportstunden in verschie-denen Sparten angeboten und es kommen immer neue Angebote mit großer Aktualität dazu. Roman Mölling gratulierte dem Vorsitzenden Rolf Altmann, stellvertretend für alle im Verein ehrenamtlich Tätigen, für das große gesellschaftliche Engagement. Beworben hat sich der Verein mit seinem Projekt „Bewegte Erinnerungen – gemeinsames Erleben“ – ein Angebot für Demenzkranke und ihre Angehörigen. Ein kleiner Mitschnitt vermittelte den anwesenden Vereinsvertretern, Gästen sowie der örtlichen Presse einen Einblick in eine Übungsstunde.

Mit dem dritten Preis, einem kleinen „Stern des Sports“ und 500 Euro, wurde der „Verein für Schwimmsport in Hildesheim e.V.“ ausgezeichnet. Roman Mölling, Geschäftsführer des Kreissportbundes, stellte die ersten beiden Preisträger vor. Der VfS ist ein kleiner aktiver Verein mit nur 15 Mitgliedern. Er sprach dem rührigen Vorsitzenden, Dieter Engelke, seinen Respekt aus, vor den großartigen Leistungen und den immer neuen Ideen für seinen Verein. Der VfS Hildesheim hatte sich mit seinem Angebot für sozial schwache Familien, deren Kinder noch nicht schwimmen können, erfolgreich um einen „Stern“ beworben.

Alle Preisträger erhielten ihren Pokal, eine Urkunde und den jeweiligen Scheck aus den Händen von Mirko Slomka, der die Übergabe mit einem charmanten Lächeln und anerkennenden Worten zu einem Erlebnis für die Vereinsvorsitzenden gestaltete.

Aber auch alle anderen Bewerber gingen an diesem Tag nicht ohne den persönlichen Kontakt zu dem berühmten früheren Fußballtrainer nach Hause. Als Dankeschön erhielt jeder Verein ein kleines „Gourmet-Paket“ von Mirko Slomka überreicht. Auch für Fotos, einzeln oder in Gruppen oder gar als „Selfie“ mit dem Handy, stand er gern zur Verfügung.

Die Frage nach einem möglichen Trainerjob beantwortete er nur damit, dass er weder nach Österreich noch in die Schweiz geht. Den Hinweis einer Teilnehmerin, dass sie ihn gern wieder als Trainer bei „Hannover 96“ sehen würde beantwortete er mit einem Lächeln und einem kleinen Seufzer: „Ja, das hab ich schon oft gehört“. Ob das von den entscheidenden Menschen auch so gesehen wird oder gar seinem Wunsch entspricht, ließ er sich nicht entlocken.

Yurdumspor hat mit seiner Auszeichnung auf regionaler Ebene die Chance, auch auf Landes- und Bundesebene weitere Preise zu gewinnen. Die Bewerbung des Erstplatzierten auf regionaler Ebene wird an die Landesjury weiter gereicht. Auch hier können Preise zwischen 1.500 und 2.500 Euro gewonnen werden und silberne „Sterne des Sports“. Der Landessieger hat bei der Bundesjury wiederum die Möglichkeit, zwischen 5.000 und 10.000 Euro für seinen Verein zu gewinnen, einen goldenen „Stern des Sports“ und den Preis in Berlin aus den Händen der Bundeskanzlerin oder des Bundespräsidenten in Empfang zu nehmen.

Ina Suray

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